Naja. Es gibt auch andere Extremwetter-Ereignisse, die ich anerkennen würde (Tornados zum Beispiel). Dazu zählen auch extreme Temperaturen in beide Richtungen (gerade bei Hitze - von mir aus, kann jeder der will auch nackt Sport treiben, aber irgendwann kann man einfach nicht mehr mehr ausziehen).
Ob wir bei -15°C von solchen extremen Temperaturen reden können, ist eine andere Frage.
Ich denke ehrlich gesagt, dass das Gegenteil der Fall ist. Einer der hervorstechendsten Unterschiede zwischen E-Auto und Verbrenner ist die Differenz der verbauten Teile. Für einen Verbrenner sind wesentlich mehr notwendig, was sich auch in der Zahl der Zulieferer niederschlägt. Tatsächlich dürfte der Trend zu E-Autos für die Zuliefererbranche deutlich verherrender sein, als für die großen Autokonzerne (mit Ausnahme der Unternehmen, die ein paar Jahre vorgedacht und sich bereits auf das kommende eingestellt haben, aber hier sind wir wieder beim selben Thema).
Zugegeben, die geringere Quantität an Zulieferern ändert wenig daran, dass die Batterie im Augenblick einen deutlich größeren Anteil am Wert eines Autos hat, als sagen wir ein übliches 6-Gang Getriebe. Trotzdem bezweifle ich, dass die Autohersteller hier mehr an externe Zulieferer abdrücken müssen, als zuvor. Zumindest nicht langfristig. Derzeit stehen sie womöglich wieder vor dem Problem, dass sie nicht rechtzeitig in die zugehörige Industrie investiert haben und kurzfristig Verträge schließen müssen. Langfristig gehe ich allerdings davon aus, dass sie diesbezüglich massiv kosten einsparen können, insbesondere wenn sie die Betteriefertigung selbst übernehmen (was bei einigen großen Autoherstellern bereits der Fall ist und bei anderen wie VW zumindest im Aufbau).
So oder so. Ein E-Auto ist im Kern deutlich weniger Komplex als ein Verbrenner. Der derzeitige Flaschenhals für den Preis (die Akkuproduktion), war lange Zeit vor allem ein materialwissenschaftliches Problem, ist jetzt bor allem ein Skalierungsproblem und wird künftig durch erwartbare Evolution in der Materialwissenschaft deutlich sinken. Das hat zur Folge, dass Autos bauen langfristig ein gutes Stück günstiger wird (auch wenn ich davon überzeugt bin, dass ein möglicher Preisverfall zumindest teilweise durch noch teurere Zubehörverkäufe und Co abgebremst wird). Für die Autohersteller bedeutet das mehr Marge oder mehr Absatz. So oder so gut für die Branche.
Wenn VW jetzt Arbeiter entlassen muss, statt zu expandieren, dann zeigt das nur die Inkompetenz des Managements. Wenn man ein paar Jahre mehr vorplant, hätte man diese Entwicklungen voraussehen können und die Kosten für die Wende wären erheblich geringer gewesen. Diese Inkompetenz müssen jetzt die Arbeitnehmer und realistisch gesprochen der Staat und damit die Bürger tragen.
Dem Betriebsrat kann man wie ich bereits sagte vorwerfen, dass er ebenfalls nicht zu einer sinnvollen Ausrichtung des Unternehmens gedrängt hat. Sie haben sicherlich ihren Teil dazu beigetragen, dass der Konzern notwendige Investitionen nicht rechtzeitig getätigt haben. Das sie jedoch vernünftige Verträge und Arbeitnehmerrechte für die Arbeitnehmer herausgeschlagen haben, hat mit dem Problem nichts zu tun.
Im Kern bleibt ein inkompetentes Management, die die aktuelle Krise nutzen um ihrem üblichen Framing gegen Arbeitnehmerrechte Gewicht zu verleihen. Was natürlich auch bequemer ist, denn wenn man tatsächliche Fehler des Betriebsrates anspricht, dann klaffen da eben die eigenen deutlich größeren.