this post was submitted on 21 Nov 2024
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Deutschland

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[–] connaisseur@feddit.org 26 points 1 month ago (2 children)

Weitere rund 18 Prozent erklärten nun, sie wären bereit, zu sanieren, wenn es finanzielle Unterstützung - etwa Zuschüsse oder Steuererleichterungen - gebe, die komplett die Kosten deckten.

Also auf gut Deutsch: selbst wenn man den Eigentümern das Geld für die Sanierung auf Kosten der Gemeinschaft in den Arsch blasen würde, wäre nur eine Minderheit zur Sanierung bereit. Beeindruckend.

[–] dubak@feddit.org 21 points 1 month ago* (last edited 1 month ago) (1 children)

wäre nur eine Minderheit zur Sanierung bereit

Die Frage an die Eigentümer war: "Würden Sie unter bestimmten Umständen Maßnahmen in Betracht ziehen? Bitte wählen Sie Ihre MINDESTANFORDERUNG dafür.“ 34,7% haben gesagt es reicht nichtfinanzielle Überzeugungsarbeit. Weitere 8,1% (kumuliert 42,8%) hätten gerne die Übernahme der Kreditzinsen. Weitere 8,7% (kumuliert 51,5%) hätten gerne die teilweise Übernahme der Sanierungskosten. Weitere 18,3% (kumuliert 69,8% = Mehrheit) hätten gerne die volle Übernahme der Sanierungskosten. 30,4% "hätten gerne" gesetzliche Verpflichtung.

Edit: Die erwähnte Zahlen stammen aus der ING-Studie. Das Dokument wurde in dem Tagesschau-Beitrag verlinkt, diese Zahlen wurden unvollständig und etwas verwirrend berichtet.

[–] connaisseur@feddit.org 3 points 1 month ago

Ah ok, so ist es natürlich ein ganz anderer Gesamtkontext und auch eine ganz andere Aussage.

[–] tolle_locke@feddit.org 9 points 1 month ago (1 children)

Mal ein kleiner Einblick aus persönlicher Erfahrung: Mehrfamilienhaus, Altbau (BJ ca. 1900), Denkmalfassade zur Straße, an sonsten ungedämmt, ca. 10 Parteien, davon ca. 80 % Eigennutzer. Alte Gasheizung (ca. 18 Jahre) wurde jetzt gegen eine Neue ersetzt (so lange man es noch darf).

Die Fördermöglichkeiten für eine Sanierung wurden nichtmal abgeprüft und von vorneherein mit "das lohnt nicht / als ob man Geld bekäme / Altbau kann nur Gasheizung / was sollen wir Dämmen, die Wände sind doch XX cm dick" weg gewischt.

Förderung alleine reicht nicht, es muss auch die grundlegende "Stimmung" im Land zu gunsten einer Sanierung kippen.

[–] mst@discuss.tchncs.de 3 points 1 month ago

Das ist schlichtweg Unwissenheit. Die Stimmung sorgt aber dafür, dass alle denken sie wüssten es besser als "Die Grühünen"

[–] Ravi@feddit.org 22 points 1 month ago (2 children)

Eventuell zu kurz gedacht aber: Sanierung organisieren ist viel Arbeit (auch neben dem Geld). Die energetische Sanierung reduziert Heizkosten. Heizkosten trägt der Mieter.

Warum sollte ein fauler Vermieter das tun? Klar steigert das drn Wert der Immobilie, aber er hat sie zum Vermieten und nicht primär zum Verkaufen. Wenn man mittelfristig denkt hat er nur mehr Arbeit mit dem Umbau.

[–] Saleh@feddit.org 5 points 1 month ago* (last edited 1 month ago) (1 children)

Zumal in angespannten Lagen der Mietpreis kaum darüber bestimmt wird, ob die Heizkosten 50 € mehr im Monat sind, auch wenn sich das über die Zeit läppert.

[–] Ravi@feddit.org 9 points 1 month ago

Wettbewerb gibt es ja auch eh nicht. Als Suchender bist du froh wenn du etwas halbwegs brauchbares bekommst

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 1 points 1 month ago (1 children)

Die energetische Sanierung reduziert Heizkosten.

Aber nicht in dem Maß, dass es sich automatisch unbedingt rechnet. Leute rechnen da in der Regel gegen, wieviele Jahre sie mit den Kosten für die energetische Sanierung weiter heizen könnten, wie bisher.

[–] Ravi@feddit.org 1 points 1 month ago (1 children)

Das ist wirtschaftlich ja auch richtig für ein Investment. Der Vermieter hat aber gar keinen direkten Vorteil, weil er die Heizkosten nicht trägt.

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 2 points 1 month ago

Das betrifft ja nicht nur Vermieter, sondern auch Leute, sie selbst im eigenen Haus wohnen. Und oft rechnet sich eine energetische Sanierung wirtschaftlich kaum bis gar nicht. Insbesondere, wenn man mit einplant, dass z.B. Fassadendämmmung auch eine begrenzte Lebensdauer hat. Da legt man sehr schnell drauf, wenn man das gegen die gesparten Heizkosten gegenrechnet.

[–] d_k_bo@feddit.org 14 points 1 month ago (1 children)

Ich habe mich diese Woche über eine Pfütze im Treppenhaus gewundert und realisiert, dass das Fenster nicht vom (Schnee-)Regen nass ist, sondern weil dort immer noch einfachverglaste Fenster hängen, die sich freuen, große Mengen an Kondensationswärme nach außen abzugeben. Kaum etwas dürfte so unkompliziert sein, wie das Austauschen eines alten Fensters, aber selbst das wird nicht gemacht, weil die Heizkosten halt von den Mietern gezahlt werden.

[–] mst@discuss.tchncs.de 6 points 1 month ago (1 children)

Nur die Fenster ohne weitere Maßnahmen austauschen sorgt meistens nur dafür, dass die Feuchtigkeit dann eben in den Wänden kondensiert und sich Schimmel bildet.

[–] d_k_bo@feddit.org 4 points 1 month ago (1 children)

dass die Feuchtigkeit dann eben in den Wänden kondensiert und sich Schimmel bildet

Das passiert jetzt schon.

[–] mst@discuss.tchncs.de 5 points 1 month ago

Ja, aber weniger als mit neuen Fenstern.

[–] muelltonne@feddit.org 1 points 1 month ago

Ich hab auch schon die wildesten Dinge mit Vermietern erlebt. Einer hat es nicht geschafft, die Haustür zu reparieren. Dann sind doch eher etwas unangenehme Gestalten ins Haus gekommen. Und es ist halt völlig irre, dass man dann ein Assett im Wert von über einer Millionen Euro verwahrlosen lässt, obwohl man mit ein paar hundert Euro das Problem beseitigen könnte. Da ist noch gar nichts zum Thema energetische Sanierung gesprochen