this post was submitted on 23 Oct 2023
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Die Linkspartei demonstriert übrigens wunderbar, dass man Extremist:Innen nicht dulden kann. Sie haben sich ständig geweigert, das Wagenknecht Problem anzugehen, haben es permanent ignoriert, und jetzt zerfällt die Partei weil sie sich einfach nicht ernsthaft damit beschäftigen wollten.
Praktisch Prokrastination auf Parteiebene.
Die Wagenknecht-Leute sind nach den etablierten Definitionen keine Extremisten. Außerdem vergisst du, dass die einen großen Anteil in der Partei gestellt haben und warum sollte sich dieser große Anteil selber rauswerfen? Ein Rauswurf wäre außerdem ein autoritärer Move gewesen, der einer Parteisäuberung gleich gekommen wäre. Kannste nach 1953 nicht mehr bringen.
Ich stimme dir zu, dass der Kommentar, auf den du dich beziehst, unsauber formuliert war. Allerdings würde ich das Herumzögern als ähnlich fatal bewerten. Ich weiß nicht, ob man alle gleich hätte rauswerfen können/sollen. Aber zumindest Sahra Wagenknecht ist ja wohl schon sehr lange überfällig und hat auch genug Anlass für einen Parteiausschluss gegeben. (Ähnlich wir Boris Palmer bei den Grünen...)
Boris Palmer war nach meiner Ansicht krasser. Wir können aber auch mal Beispiele wie Thilo Sarrazin nehmen, da hat ein Parteiausschluss funktioniert - nach dem dritten Anlauf. Parteiausschlussverfahren sind eine leidige Angelegenheit, die man nicht nutzen will.
Innerhalb der Linkspartei ist der Wagenknecht-Flügel natürlich die Extremisten. Das ist doch gerade das Problem, wenn sie es nicht wären, gäbe es keinen Konflikt, weil sie in allen politische Fällen ja sonst einer Meinung wären.
Wie definierst du Extremismus?
"Ich gehe so sehr gegen die Parteilinie und antagonisiere jeden bis ich meine eigene Partei gründe weil wir nicht mehr zusammen arbeiten können"?
Ja, das ist ein bisschen schwach. Hier findest du mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Extremismus
Oh, dann hab ich mir ja völlig unnötig Sorgen gemacht. Wenn Wagenknecht nicht extrem für den Rest ihrer Partei ist, dann wird sie ja sicher bleiben.
Denk dir einen anderen Begriff aus. Dieser ist jedenfalls schon besetzt. Querfront, links-konservativ, naiv etc.
Shit, das klingt alles so extrem. Querfront? Das heißt ja Leute die teilweise (ideologisch) mit Nazis übereinstimmen. Links-konservativ? Ja man, das auch, klingt richtig nach "Links-AfD". Das ist ja der perfekte Deskriptor für die DDR. In welcher Sarah Wagenknacht nach eigener Aussage übrigens lieber leben möchte als in der BRD. Dass sie ihr neues Bündnis als Links-National bezeichnet find ich ja auch ziemlich nah dran als "sozial-national" oder...Hmmm..."sonat"? Nee, das passt nicht. "Natso"? Naja, klingt auch iwie komisch.
Links-National finde ich treffend.
Was genau unterscheidet deiner Meinung nach denn die westdeutsche Großstadt-Linke von einer SPD mit noch mehr Mindestlohn?
Darin, dass die westdeutschen Großstadt-Linken noch Ideaele und Prinzipien haben. Bei der SPD sind die spätestens mit der Schaumwein-Steuer flöten gegangen und seitdem nicht mehr aufgetaucht.
Nicht, dass du damit nicht recht hättest, aber Wähler führen halt auch unbewusst Erwartungswertanalysen durch: Wenn es mit der SPD schon nicht die low-hanging Fruits gibt, wirds mit der Linken noch unwahrscheinlicher, das Wahlprogramm zu bekommen.