this post was submitted on 26 Aug 2023
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Ja ach, dieses Argument "nur weil ich meinen Konsum reduziere rette ich nicht die Welt" ist doch einfach von Grund auf Schwachsinn. Klar, wenn einer alleine sein Verhalten ändert, wird uns das nicht vor der Klimakatastrophe retten. Aber eine Gesellschaft besteht aus vielen Individuen, wenn diese jetzt alle weniger Auto fahren/Fleisch essen/Fast Fashion konsumieren/etc. dann ergibt sich daraus automatisch ein signifikanter Effekt. Leider ist es sehr schwierig, alle Teile der Gesellschaft von Verzicht zu überzeugen.
Deswegen sollten die Grundzüge der Spieltheorie und Ökonomie in der Schule gelehrt werden: Damit ein Verständnis dafür entsteht, dass es Systeme gibt, die zwangsläufig zu unerwünschten Ergebnissen führen und demnach regulatorisch angepasst werden müssen.
Der Markt regelt das schon..
Ja, der Markt regelt alles. Die Frage ist halt, ob man damit zufrieden ist, wie der Markt etwas regelt.
Die, die die Macht hätten, den Markt zu regeln, sind leider die, die davon profitieren, wie der Markt regelt.
auch wenn ich die Idee prinzipiell gut finde, glaube ich nicht, dass das viel ändern wird.
Spieltheorie unterstellt meist rationale Handeln und in den Experimenten werden meistens Bedingungen geschaffen, die rationales Handeln ermutigen. Menschen denken und handeln regelmäßig nicht rational und Politik und Kapital nutzen das entsprechend aus.
Dazu kommt, dass Leute in der Schule auch Grundzüge der Physik, Chemie und Biologie gelernt haben und trotzdem nichts davon im Alltag anwenden. Und ich meine damit nicht mal Formeln, sondern so Sachen wie Energieerhaltungssatz.
Mein Punkt war ja nicht, Bürger zu strategischeren Spielern zu machen, sondern ihnen wenigstens im Unterbewusstsein die Erkenntnis zu verankern, dass es nicht an den Spielern, sondern meistens einfach an den Spielregeln liegt, wenn ein Spiel kein Spaß macht und dass man Spielregeln ändern kann und muss, wenn man zu anderen Ergebnissen kommen will.
Dass die sich nicht "alle" plötzlich wesentlich anders verhalten, ist aber ebenso klar. Ich glaube, dieser Streit zeigt im Wesentlichen, dass die Spielregeln hier zu offen sind.
Ja, du kannst dich individuell dafür entscheiden, etwas Gutes zu tun, musst dafür aber auch individuelle Nachteile in Kauf nehmen. Und ob der Plan mit dem Guten aufgeht, hängt vom Verhalten der anderen ab.
Da es unwahrscheinlich ist, dass die sich alle ebenfalls individuell für Nachteile entscheiden, sinkt die Bereitschaft, selbst Nachteile in Kauf zu nehmen. Immerhin, allein schon die Ausgangssituation ("alle" haben sich nun mal nicht zum Besseren entschieden, sonst wären wir nicht in der Situation und Diskussion) spricht deutlich dafür, dass ein hinreichend großer Teil sich nicht für individuelle Nachteile entscheiden wird.
Eine Lösung bringen Abkommen, Vereinbarungen, enger definierte Spielregeln. Wenn ich nicht der einzige Depp bin, und wenn ich vertrauen kann, dass die Gesamtbeteiligung für einen Effekt ausreicht, ist auch die eigene Motivation größer, Nachteile dafür in Kauf zu nehmen.