Ich hab bis zum Ende gelesen, um zu erfahren wie wir denn nun alle vom Ende der Ehe profitieren. Bis dorthin wichtige Punkte zum Reflektieren, aber als dann endlich der Punkt kommt, ist das Argument einfach "Kapitalismus böse". Ich widerspreche dem gar nicht aber daraus allein erschließt sich keine direkter Vorteil für alle. Schade. Reißerischer Titel.
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Ich finde die Autorin wirft hier auch viel durcheinander. Gewalt an Frauen ist statistisch in der Ehe am häufigsten gegenüber anderen Beziehungsformen? Inwieweit ist das Kausal oder liegt einfach daran, dass die Ehe gerade bei Älteren die häufigste Beziehungsform ist?
Sie will nicht über ihre Beziehung als "Frau von x" definiert werden? Ist das denn bei nicht-Ehe-Beziehungen anders? Natürlich stellen meine Partnerin und ich uns gegenseitig anderen Leuten zuerst als unsere Partner vor. Dafür ist es doch egal, ob da Ehe oder ein anderer Begriff mit verbunden ist. Menschen organisieren sich über ihre Beziehungen. Mein Chef ist für mich zu allererst mein Chef und für seine Kinder eben ihr Papa.
Hinsichtlich der Carearbeit hat die Autorin aus meiner Sicht ein romantisiertes Verhältnis. Das sich ohne Kernfamilie alle um Kinder und alte Menschen kümmern würden, ohne dass wir wieder in übersichtliche Gesellschaftsgrößen etwa Dörfer mit 100-150 Einwohner zurückkehren, kann ich mir nicht vorstellen.
Schließlich kann ich bzgl. des Glücklichseins nur darauf verweisen, dass neben Gesundheit und genug Essen v.a. stabile soziale Beziehungen wichtig sind. Dazu trägt die Ehe als Institution für viele Menschen emtscheidend bei.
Wenn man wie die Autorin aus gesellschaftlichen Druck entgegen der eigenen sexuellen Orientierung eine Ehe eingeht ist das natürlich nicht der Fall. Von der Verallgemeinerung scheint sie da aber nicht vollkommen weg gekommen zu sein.
Danke für die Zusammenfassung. Nach lesen des Interviews kann ich nur zustimmen.
Neben der sehr deutlichen persönlichen Sichtweise wirft Roig mMn recht willkürlich gesellschaftliche und Beziehungs-Probleme zusammen und brandmarkt die Ehe als Ursache dieses Übels. Dabei finden sich diese Probleme auch in anderen Beziehungen und viele Sichtweisen werden trotz Fortbestand von Ehen schon kritisch betrachtet und hinterfragt.
So gehen die ernsthaften Kritikpunkte zur Ehe, wie Bevorzugung bei steuerlichen und rechtlichen Fragen, im Rundumschlag unter und es bleibt das Bild der persönlichen Enttäuschung.
Rechtlich gesehen spricht vieles für eine Abschaffung der Ehe als Begriff im Gesetz, also vor allem auch da man vielleicht ja z.B. statt Ehen Personen mit Kindern oder Personen die zusammen in einem Haushalt leben fördern möchte, statt den Ehepartner den medizinisch kompetentesten Freund medizinische Entscheidungen treffen lassen, den prügelnden oder auch körperlich für die Aufgabe ungeeigneten Ehepartner nicht die Kinder betreuen,... Damit scheint der Artikel hier aber wenig zu tun zu haben.
Klingt ja wild, was ihr hier so über den Artikel schreibt. Danke, so muss ich den nicht lesen und kann auf Lemmy bleiben :)
Nun wundere ich mich, wie das sein kann, dass eine Person weniger kohärente "Kommentare" schreibt als die meisten Leute hier. Warum bekommt die so viel Reichweite? Wieso lässt sie den Text nicht zwei Tage liegen und guckt ab und zu mal drauf, ob was verbesserungswürdig wäre? Oder lässt probelesen?
Da ist irgendwie die Idee, dass mit mehr Reichweite/Verantwortung auch mehr für Qualitätssicherung getan werden sollte.
Aber vielleicht war der Fokus auch mehr auf provokantem Gedankenanstoß, und der eigene Text muss gar nicht so fein geknüpft sein.
Naja, erst mal war es ein Interview. Dementsprechend bekommt die Sichtweise der interviewten Buch-Autorin natürlich einen besonderen Fokus. Die Webseite sieht sich als eine der wichtigsten Stimmen zu Gleichberechtigung und Frauen; dürfte also selbst ein Interesse verfolgen. Dann denke ich auch, dass ihr Buch ein provokanter Gedenkanstoß zum Hinterfragen gängiger Gesellschaftsbilder sein soll. In diesem Umfeld mag das Interview in Kombination mit dem Buch die gewünschten Intentionen vermitteln.
Ich hab das allerdings nur über Lemmy entdeckt und aus Interesse in das Interview geklickt. Und als Außenstehender fallen eben die zuvor genannten Punkte auf.
Blah blah blah. Soweit das TL:DR
Mal ganz im Ernst, was ist mit der heutigen Generation von Feministinnen los? Die beschweren sich alle über totale Weichei Themen. Mansplaining, Manspreading, Gendersprache, blah blah blah. Ich glaub denen gehts zu gut, oder die sind einfach nur feige die harten Themen anzusprechen.
Sexuelle Gewalt, die Rechte von Frauen in gewissen Kulturen oder Religionen, Weibliche Beschneidung, Kinderehe, Rechte von Sexarbeitern/innen, usw...
Aber nein, "Ich hatte schlechte Erfahrungen mit der Ehe und war ne zu grosse Pussy um nein zu sagen, deswegen sollten jetzt alle davon die Finger lassen".
Könnte paradoxerweise am Erfolg des Feminismus liegen. Viele der von dir genannten Punkte betreffen junge Frauen hier nicht.
Ich versuche eigentlich immer anderen Ideen offen zu begegnen und mein Weltbild nicht als das einzig richtige zu sehen, es gibt ja immer die Option, dass man selbst im Tal der Ahnungslosen unterwegs ist. Aber.... ehrlich... ich habe selten so einen Quark gelesen.
Frau Roig scheint einfach die falschen Lebensentscheidungen für sich getroffen zu haben und zieht daraus den Schluss, dass etwas was für SIE falsch war generell falsch sein muss. Niemand ist (zumindest in geistig gesunden Gesellschaften) gezwungen zu heiraten. Ein Paar (oder auch mehrere Menschen, in beliebigen Geschlechterkombinationen) können zusammenleben, Güter teilen oder auch nicht, Kinder produzieren (oder auch nicht). Niemand zwingt einen zur Hochzeit.
Niemand zwingt einen zur Hochzeit.
Naja natürlich nicht direkt aber es gibt halt deutliche Steuervorteile und einige Rechte die man nur hat wenn man verheiratet ist.
Die Steuervorteile (um nur mal das Beispiel zu nehmen) gehen aber auch mit gewissen Nachteilen einher (Unterhaltspflicht etc.). Im wesentlichen kann man aber schon sagen, dass der Vertrag (und um nichts anderes handelt es sich bei der Ehe genaugenommen) recht ausgewogen ist.
Mir fällt für die "anderen Rechte" keine sinnvolle Lösung ein, wie das sonst laufen soll. Mit der Ehe geht man gegenseitige Verpflichtungen ein, aus der sich bestimmte Rechte, z.B. Erbschaft, Entscheidung im Krankheitsfall, Geschäftsbesorgung usw. ergeben.
Etwas salopp gesagt, da könnte ja jeder daherlaufen und für dich Sachen machen, obwohl du dem nie zugestimmt hast.
Man könnte statt zum Standesamt zu gehen und die Ehe vor dem Staat zu vollziehen das Gleiche auch in einen Notariell beglaubigten, und am besten noch bei Gericht hinterlegtem Vertrag mit Patientenverfügung etc. regeln. Dann hat man faktisch das gleiche Konstrukt, nur umständlicher und weniger rechtssicher.
Wenn man sich nicht binden will, da kann man einfach micht die damit verbundenen Rechte genießen, weil dazu auch die Pflichten gehören.
https://www.familienrechtsinfo.ch/eherecht/konkubinatsvertrag/
Verschiedengeschlechtliche Paare, die nicht heiraten wollen und auch gleichgeschlechtliche Paare, die sich nicht eintragen lassen wollen, sich aber rechtlich absichern möchten, können einen Konkubinatsvertrag abschliessen.
privatrechtlicher Vertrag
Auch kann man bereits festlegen, wer z. B. ausziehen muss, wenn es zu einer Trennung kommt und wer den Mietzins bezahlt, wenn ein Partner auszieht. All diese Fragen können schon ein Konfliktpotential bergen, das durch einen Konkubinatsvertrag vermieden werden kann.
etc
Weiß nicht, wie üblich/anerkannt das in Deutschland ist, die meisten Treffer hatte ich auf Schweizer Seiten.
Das lustige ist, dass die die sich nicht binden aber in einer Beziehung zusammen leben, nicht die Rechte von Verheirateten genießen aber sehr wohl füreinander aufkommen müssen. Will ein Partner beispielsweise Bürgergeld beziehen, will der Staat erstmal das Bankkonto des Partners sehen. Scheint also doch relativ einfach zu sein, zu bestimmen, wer für wen zuständig ist, auch wenn es keinen Trauschein gibt.
Nein? Das gilt nur wenn ein gemeinsamer Haushalt geführt wird und so eine sog. "Bedarfsgemeinschaft" gebildet wird. Anders als bei der Ehe endet diese Annahme aber spätestens mit dem Auszug.
Wer bestimmt denn ab wann es eine "Bedarfsgemeinschaft" ist?
Es scheint also relativ einfach zu sein, zu bestimmen, wer für wen zuständig ist.
Eine Bedarfsgemeinschaft setzt eine gemeinsame Haushaltsführung voraus.
Aber nur weil zwei WG Mitbewohner seit einem Jahr zusammen sind und schon mal gemeinsam im Urlaub waren, heißt das nicht, dass sie füreinander Geschäfte wie Hauskäufe tätigen, oder über das Abschalten medizinischer Geräte entscheiden sollten. Das ist eine völlig andere Dimension, als die Frage, wieviel Geld man vom Amt bekommt.
Umgekehrt sind Ehepartner auch dann Unterhaltspflichtig, wenn sie nicht im selben Haus leben.
Viele Worte, um das Amt zu sagen. Umgekehrt entscheiden Eheleute darüber, ob sie verheiratet sind oder nicht.
grauer Text auf leicht grauem Hintergrund...ernsthaft?
Ansonsten ist der Text recht provokativ aber auch sehr einseitig geschrieben und verallgemeinert und verwechselt vieles. Habe nicht ganz verstanden warum ihre schlechten Erfahrungen mit der Ehe und einige objektiv schlecht agierende Männer und Vorurteile nun als Indikator dienen dass Ehen im allgemeinen schlecht sind und abgeschafft werden müssen.
Mir kommt es so vor als ob sie Ehe mit Patriarchat verwechselt (ab einem Punkt schreibt sie auch nur noch Patriarchat) und lieber dessen Ende fordert, wo ich auch d'accord mit gehen würde. Vielleicht hab ich aber auch einfach nicht den ganzen Text sehen können, aufgrund der kontrastreichen Darstellung...
Voraus gesagt, ich habe den Artikel nicht gelesen.
Ich (m) bin seid 32 Jahren verheiratet und die Ehe hat uns Stabilität gegeben und mich einen besseren Mann gemacht. Lässt sich schlecht erklären, aber ohne dieses aneinander binden und dem Versprechen sich selbst und seinem Partner gegenüber weiß ich nicht wie lange unsere Beziehung gehalten hätte.
Wir sind heute sehr glücklich miteinander, freuen uns aneinander und genießen die Zeit die wir miteinander haben. Wenn man so viel Glück wie ich hat und den richtigen Partner findet gibt es nichts besseres!
Absolut! Habe dieses Jahr im Juli geheiratet nach 7 Jahren Beziehung und sind auch sehr glücklich und hatten eine wunderschöne Feier!
Aber ich bezeichne meine Frau auch nicht als mein Eigentum und lass sie in der Küche schuften, sehe mich im Umkehrschluss aber auch nicht als ihr Eigentum wenn ich als ihr Mann vorgestellt werde. Ich denke daher wenn man eine ausgewogene, offene und gleichberechtigte Beziehung führt, kann die Ehe das ganze noch intensivieren und als schöne Unterstreichung der Beziehung dienen.
Ist man dagegen in einer toxischen Beziehung (egal mit welchem Geschlecht) dann wird auch die Ehe Mist. Aber dass ist wie so oft von vielen Faktoren abhängig und lässt sich nicht so leicht verallgemeinern wie die Autorin es gerne hätte...
Linksextreme 🤝 Rechtsextreme
Ehe für alle beenden
Kann mir jemand Tipps geben was ich machen kann wen meine Schwester alles was jede Feministin überhaupt schreibt als die Reinform der Wahrheit aufsaugt? Ganz ehrlich, bin ein großer Fan vieler feministischer Gedanken aber wie in jeder Bewegung gibts halt auch Schrott. Wie kann ich das vermitteln ohne wie ein Antifeminist darzustehen?
Gar nicht. Du lebst in einer anderen Realität. Genau so wie AFD wähler halt wirklich in der Welt leben in der SIE die unterdrückten sind sind einige Menschen halt anti-mann feministisch.
Ich meine du hast recht das man niemanden zur Kommunikation zwingen kann. Fällt mir halt persönlich schwer dabei zuzugucken wie Menschen die man liebt sich radikalisieren und vereinsamen. Das man da nichts tun muss, klaro, sehe ich auch so. Das man da nichts tun kann, will und kann ich nicht akzeptieren.
Gegen die Vereinsamung kannst du vielleicht was machen, als ihr Bruder. Sei einfach da und akzeptiere sie. Gibt ja bestimmt noch viele andere Themen.
Opfer nicht deine Gesundheit um jemanden anderen vor der Einsamkeit zu "retten"
ExtremistInnen finden in die Realität zurück wenn sie richtig auf die Fresse fallen. Kognitive Didsonanz kannst du nicht heilen
Ich meine du hast absolut Recht, ich wollte das so garnicht zum Ausdruck bringen. Ich bin lediglich der Auffassung das man die Leute ja nicht aufgeben muss solange man seiner Gesundheit nicht schadet.
Ich bin eigentlich total auf ihrer Seite und finde die Ehe sollte ein rein religiöses Konstrukt sein.
Nur ihre Argumentation ist doch irgendwie reichlich wirr und wirft vieles Durcheinander. Hab letztens den Dissens Podcast mit ihr zu dem Thema gehört und da war es auch echt schwer ihr zu folgen.