this post was submitted on 13 Sep 2023
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Ich habe das jetzt erst zufällig mitbekommen. Also nicht erschrecken.

Oder war ich als Einziger unter einem Stein? Das erste mal war viel breiter angekündigt.

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[–] thomsbe@red.cyberhase.de -1 points 1 year ago (1 children)

Ok, damals als es diskutiert wurde, war die Analyse, die 4 stelligen sind zu neu und gehen nur in den genannten Versionen. Ich meine, es gab links in den Quellcode vom asop.

Was ist dann der Grund? International ist CB ja keine neue Erfindung. In fast allen Ländern wird das genutzt. Damals hatten wir ein Häuschen in der Homezone, wenn die CellID passte. Wetter und aller möglicher anderer Kram kamen auf meinem Nokia 3210 per CB. In anderen Ländern wird seit Anfang von GSM per CB gewarnt auf ältesten Geräten. Ist dies alles neben dem internationalen Standart?

Ich stelle nicht in Abrede, dass die 4stelligen IDs international standard sind. Was ich komisch finde, dass nicht der Weg beschritten wird, der es ermöglicht, sehr viele bis alle zu erreichen. Das ist doch das Ziel der ganzen Sache. Es geht nicht darum, abstrakt in einem Standard zu sein. Es galt das Mittel zu nutzen, was potentiell die meisten Menschen erreicht.

Meine Frage ist in der Tat, welche Überlegungen dazu führen konnten, den Weg zu gehen, der iOS 16.1 und Android 11+ bedingt. Wissend, dass es einen Weg gibt, der fast alle Geräte adressieren würde. Mich interessieren die Fakten sehr.

[–] AntonMuster@discuss.tchncs.de 4 points 1 year ago (1 children)

Ich meine, es gab links in den Quellcode

Ja genau in den von Android 4, witzigerweise.

Wetter und aller möglicher anderer Kram kamen auf meinem Nokia 3210 per CB

Ich bin kein Experte, aber so weit ich weiß, sind die dreistelligen IDs tatsächlich älter und Cell Broadcast wurde 1999 für Informationen, Wetter etc erfunden. Die Amis haben dann relativ schnell gemerkt, dass man da gut Amber Alert und Tornadomeldungen drüber verschicken kann und haben das mit den dreistelligen IDs gemacht. In Europa waren die Niederländer mit 2012 recht früh dran, die anderen Länder sind alle erst in den letzten Jahren dazu gekommen und haben sich wahrscheinlich an das amerikanische System gehangen statt an den europäischen Standard von 2018.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die dreistelligen IDs sind bei uns mittlerweile auch implementiert, sodass das Problem eigentlich nicht mehr bestehen sollte.

[–] thomsbe@red.cyberhase.de 1 points 1 year ago (1 children)

Es geht ja nicht um eine Machbarkeitsstudie. Das Ziel lautet: Effektiv und schnell möglichst viele Menschen warnen können.

Lösung A: Wir nehmen das was seit 1999 funktioniert und zwingend in Mobilfunkstationen und Geräten verbaut sein muss.

Lösung B: Wir nehmen das was verbessert wurde und bekannter Weise nur in 10% der Endgeräte funktioniert.

Irgendwo ist jemand am Schreibtisch gesessen und hat offenbar B gewählt. Obgleich ich meine, nach dem Desaster um Nina und die Sirenen wurde auf das ältere, auf auf GSM-Handys ohne Smart gesetzt. Daher wurdert es mich, dass plötzlich wieder von Android 11+ und iOS 16.1+ die Rede ist. Wenn es doch ab Android 4 geht und die Amber-Alerts in USA und allen anderen Ländern auch gehen auf iOS . Man weiß es nicht. Danke für die ergänzenden Infos jedenfalls.

Mein Telefon bimmelte. Kollege mit Samsung von 2016 bekam nichts.

[–] AntonMuster@discuss.tchncs.de 4 points 1 year ago (1 children)

Wieso gehst du denn davon aus, dass irgendjemand absichtlich ein schlechtes oder wenig verwendetes System auswählt? Wenn die vierstelligen Codes seit 2012 im Kern-Android sind, seit 2018 in der EU-Verordnung stehen und die anderen Länder vorgeben diese umgesetzt zu haben, wer soll denn dann ahnen, dass Samsung und co das Feature einfach wieder abschalten?
Gemerkt hat man es ja dann beim ersten Test und die dreistelligen Codes wurden in der technischen Richtlinie aufgenommen (siehe hier Seite 24/25)

[–] thomsbe@red.cyberhase.de 1 points 1 year ago (1 children)

Es muss vor dem Desaster am ersten Warntag im BKK Strukturen gegeben haben, die es möglich gemacht haben, dass das Mittel der Wahl eine App aus dem Appstore in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von Datennetzen geworden ist. Ich gehe davon aus, dass viele Mitarbeiter des Amtes wussten, dass nur ein kleiner Teil der Nutzer diese App installieren würde, wenn sie den Zugriff auf einen Store haben. Die App außerdem aufhören würde zu funktionieren, wenn Internet ausfällt. Also von vorn herein ein sehr geringer Anteil der potentiell zu Warnenden erreicht werden würde. Mit dem Wissen hat jemand irgendwo gesagt: Ok, machen wir trotzdem so.

Telekommunikationsanbieter haben sicherlich gesagt, dass sie extra Millionen brauchen um CB wieder zu aktivieren. Nachdem sie Anfangs der 2000'er Jahre jeden Blödsinn damit gemacht haben: Wetter, Werbung und das Häuschen von der Homezone. Plötzlich unmöglich, ohne das jemand Münzen irgendwo rein wirft. Da ist es nicht schwer vorstellbar, dass nun eben ein anderer schlechter Weg ausgesucht wurde. Mit anderen Argumenten gestützt. Das Ziel ist am Ende, so viele wie möglich zu erreichen. Wenn es dafür 2stellige Codes in schwarz/weiß zu benutzen gilt, weil sie seit Christi Geburt überall gehen, dass nehmen wir diese. Dann bimmelt auch das Nokia vom Opa.

Danke für den Link. Es scheint, es gibt Hoffnung. Mein Kollege hat leider nichts bekommen mit seinem Android 7 Samsung :( Aber womöglich ist da wirklich der Hersteller in der Schuld.

[–] AntonMuster@discuss.tchncs.de 2 points 1 year ago

Zum ersten Absatz: Ich kann den Frust verstehen, der erste Warntag nur mit App war katastrophal aber notwendig. Wichtig finde ich hier, dass das eine politische Entscheidung war. Der Innenminister (Hallo Horst) wollte entgegen der Expertenmeinungen generell kein Cell Broadcast.

Zum zweiten Absatz: Natürlich kostet sowas, aber so weit ich weiß müssen das die Netzbetreiber selbst zahlen. Genauso wie sie Notrufe kostenlos durchleiten müssen. Und so eine Warninfrastruktur mit Redundanzen braucht auch ein bisschen Zeit um aufgebaut zu werden, Anbindung ans MoWaS, etc. Die ganze Hardware, also Antennen, Basisstationen, und so weiter, musste übrigens nicht geändert werden. Internationale Standards verbaut und so. Also ich denke das mit den Codes war wahrscheinlich eine einfache Fehleinschätzung wie sie täglich passiert. Man merkt vielleicht generell halte ich unsere Behörden für fähig, wenn sie den richtigen Auftrag und die Ressourcen erhalten.