this post was submitted on 08 Sep 2023
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founded 1 year ago
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Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gilt Pazifismus als unzeitgemäß.
Den einen Begriff des "Pazifismus" gibt es aber gar nicht.
Keinesfalls jeder Pazifist und jede Pazifistin lehnt Gewaltanwendung ab.

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[–] geizeskrank@feddit.de 8 points 1 year ago (3 children)

Für mich besteht da nicht diese Trennung die du aufzeigst.
Ich bin Pazifist aus tiefster Überzeugung, ich verachte jede Form von Gewalt und dass fängt bei verbaler Gewalt an; jedoch kann es Situationen geben, bei denen ich mich gegen meine Prinzipien entscheiden muss zum Wohle derer die mir nahestehen, meine Frau, Kinder, Eltern und selbstverständlich auch zu meinem ganz eigenen Wohl.
Der Fairness halber möchte ich anmerken, dass ich Soldat bin.

[–] derFensterputzer@feddit.de 2 points 1 year ago

An dieser Stelle dann mal Danke für deinen Dienst!

Ich finds schade dass euch gesamtheitlich so wenig Wertschätzung entgegenkommt.

[–] tillimarleen@feddit.de 1 points 1 year ago (1 children)

„zum Wohle derer die mir nahestehen, meine Frau, Kinder, Eltern“ Ich würde hier auch meine Prioritäten setzen, allerdings schätze ich meine Strategie diese zu schützen indem ich sie und mich so schnell wie möglich aus gewalttätigen Umständen entferne, eher umsetzbar ein, als zuvor noch schnell das ganze Land, das eventuell doch andere Prioritäten hat, zu verteidigen.

[–] geizeskrank@feddit.de 2 points 1 year ago (2 children)

Im Zuge des Angriffs von Russland gab es natürlich diese Unterhaltungen.
Ich hab den anderen Nutzer verprellt, weil mir die Antwort zu lang zum Handy Tippen ist, deswegen versuche ich mich kurz zu halten; aber nehmen wir den Worst Case: Angriff der EU durch externe Mächte.

Ich bin beim Bund eingetreten, als noch Landesverteidigung aktuell war; darin sehe ich auch meine ordinäre Berufung.
Die Hingabe zur "Pflichterfüllung" kam bei mir tatsächlich erst über die Jahre, spätestens als ich 30 wurde, während der Ausübung des Berufs (ebenso auch mein o.g. Credo zur Gewaltfreiheit).

Meine Frau und ich waren uns in den Punkt einig, dass im Fall der Fälle sie mit den Kindern und unseren Eltern gen Westen flieht.
Der Knackpunkt bin ich; sie will dass ich mitkommen, ich will es nicht.
Warum nicht?
Nicht wegen etwas abstrakten, sondern weil ich insbesondere mein tagtäglich gelebtes Leben (nicht das physische) in genau dieser Bundesrepublik, so wie sie momentan ist, nicht hergeben will.
Ich will nicht in UK oder Spanien leben, ich will genau hier leben, mit Bundestag und Bundesrat, mit Verfassungsgericht und mit Gemecker, dass es dem Deutschen Mittelstand noch nie so schlecht ging.

In dem Sinne verteidige ich nicht das Land per se, sondern mein Ideale.

[–] TheBawbe83@discuss.tchncs.de 2 points 1 year ago

Diese Überlegungen die du hattest hatte ich auch vor einigen Jahren und das Ergebnis dieser Überlegungen war für mich dann der Grund meine eigentlich geplante BW Karriere nach ein paar Jahren an den Nagel zu hängen: Nach meiner persönlichen Meinung ist es dieses (und auch kein anderes!) Land es wert dafür zu sterben. Meine Ideale kann ich auch in einem anderen Land leben oder im Rahmen meiner Möglichkeiten unter Besatzern weiter tragen. Würde man im Fall eines Konflikts versuchen mich einzuziehen... nun, ich würde mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehren.

Aber die Bundesrepublik oder irgend ein anderes Land? Im wesentlichen kämpft man doch eh nur für die Eliten und die "Großkopferten"... ich halte es hier ganz mit dem alten Spruch: "Krieg bedeutet, dass alte Männer reden und junge Männer sterben."

[–] tillimarleen@feddit.de 1 points 1 year ago

Na, der user hat sich selbst verprellt, kann man nichts machen. Du bist schon seit dem kalten Krieg im Bund, oder verstehe ich das falsch? Mich überrascht, dass du das Gefühl hast im Kriegsfall selbst etwas bewirken zu können. Ob die Institutionen, die mir teils auch nicht so schlecht gefallen, diesen überstehen würden, halte ich für mehr als fraglich. Und dann, hast du nicht gemeint, dass es gerade die Verantwortung gegenüber deiner Familie wäre die dich antreibt, du sie aber im entscheidenden tatsächlich alleine lässt um an der Front für deine Ideale zu sterben. Oh mann, sorry das klingt so brutal, ich schreib nur was sich so in meinem Kopf abspielt. Ich mein, ich kann deine Gedanken nachvollziehen, aber wenn ich sie vom Abstrakten ins Persönliche übersetze, sind das schreckliche Gedanken.

[–] ratatosk@feddit.de -1 points 1 year ago (1 children)

Ich bin Pazifist aus tiefster Überzeugung, ich verachte jede Form von Gewalt und dass fängt bei verbaler Gewalt an

Der Fairness halber möchte ich anmerken, dass ich Soldat bin.

… und es tut offenbar nicht mal weh.

[–] geizeskrank@feddit.de 4 points 1 year ago (1 children)

Magst du das weiter ausführen?

[–] ratatosk@feddit.de -1 points 1 year ago (1 children)

Nicht ich bin es, der ein solches Bedürfnis verspüren müsste.

[–] Elchi@feddit.de 2 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Hast du etwa noch nie von der Pazifistischen Division gehört?

Enthält unter anderem das Schwere Friedensbattalion und Kommando Weiße Tauben.