this post was submitted on 06 Sep 2023
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Das sind übrigens die Unternehmen, die lauthals über zu viel Bürokratie jammern, wenn irgendwer "Datenschutz" oder "Menschenrechte" oder "Lieferketten" oder "Umwelt" oder sonst was sagt.
Alleine kriegen die es nicht hin. Bürokratie ist aufwändig und sie hilft auch nicht über die Profit-ist-alles-Mentalität hinweg. Aber oftmals ist sie besser als nichts.
Also als Programmierer kann ich dir sagen: es erfordert keine Bürokratie, Daten nicht zu sammeln. Das ist kein Beifang, jemand hat das aktiv eingebaut, wissend, dass das kritisch ist.
Natürlich hat das jemand aktiv eingebaut. Ein großes Problem ist ja auch die dahinter stehende Haltung, dass man erst einmal alles sammelt, dessen man irgendwie habhaft werden kann und vielleicht irgendwann hinterher bewertet, ob das denn sinnvoll war. Man nutzt ein vorgefertigtes Tool von einem Drittanbieter, dass alles sammelt was geht, der Drittanbieter kippt das bei sich in einen schlecht gesicherten S3-Eimer und die ursprüngliche Firma hofft, dass sie im nächsten Fiskaljahr einen Datenwissenschaftler zur Bearbeitung bekommt.
Naja, bin nicht sicher ob Sachen wie sexuelle Orientierung nicht eher aus Gründen des Asscovering aufgeführt sind, weil die Kameras das vielleicht sehen könnten.
Ich finde das kann nicht stark genug betont werden. Hinter jeder Datenkrake versteckt sich eine massive Infrastruktur und große Investitionen, an der Monate bis Jahre gearbeitet wurde. Aber Großkonzerne haben sich bei Abmahnungen und Gerichtsurteilen schon so oft dumm gestellt, dass viele wohl tatsächlich annehmen, da habe nur jemand wieder unabsichtlich einen falschen Hebel betätigt und es wäre ja nichts gewesen. Vermutlich kommt es auch so rüber, weil die Strafen für diesen Einbruch in unsere Privatsphäre meist lachhaft bis nicht vorhanden sind.