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submitted 1 day ago* (last edited 1 day ago) by SapphireSphinx@feddit.org to c/deutschland@feddit.org

Nach dem Rücktritt des Bundesvorstands der Grünen zieht sich nun auch der zehnköpfige Vorstand ihrer Jugend zurück. Zudem wollen sie aus der Partei austreten.

Der Vorstand der Grünen Jugend will geschlossen aus der Partei austreten. Das kündigten die Vorsitzenden der Grünen-Nachwuchsorganisation, Svenja Appuhn und Katharina Stolla, in einem Schreiben an, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag. "Wie Ihr vielleicht schon gehört habt, haben wir – der gesamte Bundesvorstand der Grünen Jugend – uns dazu entschieden, nicht erneut zu kandidieren und morgen aus der Partei auszutreten", steht dort.

"Wir merken, dass unsere inhaltlichen, aber auch strategischen Vorstellungen von Politik immer weiter auseinander gehen – und glauben, dass es mittelfristig keine Mehrheiten in der Partei für eine klassenorientierte Politik gibt, die soziale Fragen in den Mittelpunkt rückt und Perspektiven für ein grundsätzlich anderes Wirtschaftssystem aufzeigt", heißt es in dem Schreiben, aus dem auch die Nachrichtenagentur dpa zitiert.

[...]

Dauerhaft sei es nicht möglich, gleichzeitig Teil einer Partei zu sein und für eine grundsätzlich andere Politik zu werben, als sie die eigene Partei umsetzt, schreibt der Vorstand an die Parteispitze.

[...]

https://archive.is/Z1fA7

top 37 comments
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[-] RedPandaRaider@feddit.org 6 points 15 hours ago* (last edited 15 hours ago)

Gute Entscheidung. Die Grünen sind nicht mehr die grüne Partei, die wie brauchen. Seit den 90ern sind sie kontinuierlich in die Mitte und in den Neoliberalismus abgedriftet. Die Jugendorganisation hat Recht, Klimawandel stoppen bzw. minimieren geht nur mit einem Systemwechsel. Der Kapitalismus läuft jeglichen Bewegung das Klima zu schützen entgegen.

Aber die Realos werfen lieber ein paar Bomben im Kosovo und in Afghanistan ab, kollabieren mit der CDU und wurden zu Transatlantischen Schoßhündchen.

[-] golli@lemm.ee 21 points 1 day ago

Rücktritte bei Grüner Jugend "Da weine ich nicht" .

Die Bundestagsabgeordnete Künast wirft den Kolleginnen und Kollegen vor, "nicht realitätstauglich" zu sein

Fraktionschefin Dröge sprach von einer "Entscheidung junger Leute".

Geht das nur mir so oder ist das nicht extrem überheblich?

Das muss natürlich nicht representativ für die gesamte Partei sein, aber mir fehlt hier jeglicher Ansatz von Selbstreflexion. Anstatt dass man sich inhaltlich damit auseinander setzt, wird hier ziemlich plump über das Alter angegriffen.

[-] sebsch@discuss.tchncs.de 3 points 19 hours ago* (last edited 8 hours ago)

Es ist halt immer leicht dagegen zu sein und publikumswirksam (und mit der Intention die partei zu schädigen) das Handtuch zu werfen.

Robert und andere Teile der grünen Regierung hat aber in den letzten Jahren einen wahnsinns job gemacht. Mit einer spd die eigentlich wieder groko machen möchte und einen Bundeskanzler stellt der in einen der größten Steuerskandal der Geschichte involviert ist, und einer FDP die offensichtlich und aktiv toxisch aggiert hat insbesondere das Wirtschaftsministerium im stillen aber stetig mal eben so den Ausbau von erneuerbaren Energien verzigfacht, eine Gaskrise abgewendet und den Atomausstieg abgeschlossen.

Ich finde es tatsächlich ein wenig befremdlich, dass nun die Antwort auf diese Leistung ein offenes ins Gesicht spucken von Menschen kommt, die außer in Asten und einer jugendorga noch nie in politischen Gremien tätig waren.

[-] DarthFrodo@lemmy.world 1 points 20 hours ago

Ich sehe nicht viel was die Grünen in der aktuellen Regierung falsch gemacht haben. Sicher gibt es einzelne Situationen die besser hätten laufen können, aber bei den Koalitionspartnern habe ich deutlich mehr zu kritisieren und dagegen können sie sich logischerweise nicht durchsetzen.

[-] SapphireSphinx@feddit.org 32 points 1 day ago

Bei T-Online:

Junge Grüne springen ab: Vorstand der Grünen Jugend strebt Gründung neuer Partei an

Viel Erfolg wünsche ich! Es ist zwar unwahrscheinlich aber vielleicht wird ja wirklich was daraus, was man wählen könnte.

[-] Bonifratz@lemm.ee 31 points 1 day ago

Bestimmt wird das nach den Grünen, der Tierschutzpartei, der ödp, der Tierschutzallianz, Tierschutz hier!, der Klimaliste, der Letzten Generation und der V-Partei jetzt endlich die Partei, die den Durchbruch für Klima- und Ökothemen bringt! ~/s~

[-] Elchi@feddit.org 6 points 1 day ago

du hast noch Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative vergessen.

[-] aktenkundig@discuss.tchncs.de 4 points 1 day ago

Ne, die wollen linkere Politik, nicht grünere.

[-] Bonifratz@lemm.ee 3 points 22 hours ago

Bestimmt wird das nach der SPD, der WASG, der Linken, dem BSW, der MLPD, der DKP, der SGP, der DiB, MERA25, der du. und der LIEBE jetzt endlich die Partei, die den Durchbruch für linke Themen bringt! ~/s~

[-] LeFrog@discuss.tchncs.de 6 points 22 hours ago

SPD

linke Themen

Der war gut Ü

[-] superkret@feddit.org 4 points 22 hours ago

Als sie sich gegründet haben, schon.

[-] YourPrivatHater@ani.social -2 points 1 day ago

Ja genau, die die abspringen weil sie keine lust auf Realpolitik haben gründen eine eigene Partei die dann plötzlich irgendetwas reißen kann... Eher nicht.

[-] iamkindasomeone@feddit.org 2 points 1 day ago

Was sollen sie denn reißen müssen? Radikal linke Politik wird niemals Mainstream werden und daher niemals eine Mehrheit finden, die regieren wird. Und für alle anderen gibt es die etablierten Mitte bis Mitte-Rechts Parteien.

[-] trollercoaster@sh.itjust.works 7 points 1 day ago

Auch wenn radikal linke Politik nie Mainstream wird, ist sie trotzdem wichtig, als Gegengewicht für die Rechten. Seit Jahrzehnten gibt es kein wirkliches Gegengewicht mehr und der Mainstream rückt immer weiter nach rechts, das legitimiert die extremen Rechten und führt zu dem Mist, den wir jetzt haben.

[-] iamkindasomeone@feddit.org 3 points 1 day ago

Ja, da stimme ich zu 100% zu. Nur wird man das nie über die etablierten Parteien hinbekommen, was genau mein Punkt war.

[-] Spectrism@feddit.org 2 points 1 day ago

Auch wenn radikal linke Politik nie Mainstream wird

Not with that attitude :)

[-] ahornsirup@feddit.org 0 points 1 day ago

Es gibt viel Raum zwischen "Mitte und Mitte-Rechts" und "radikal Links". Jetzt noch eine bedeutungslose Splitterpartei zu gründen, statt in den Grünen für soziale Politik einzutreten ist nicht hilfreich, vor allem weil die Grünen in vielen Ländern sowieso schon mit der Fünf-Prozent-Hürde zu kämpfen haben.

[-] iamkindasomeone@feddit.org 6 points 1 day ago

Ja, aber es ist sinnlos die Grünen verändern zu wollen. Ebenso wie es das bei der SPD ist. Das sind beides keine sozialen Parteien, wieso also hat man den Anspruch das sie es werden sollen oder können?

[-] ahornsirup@feddit.org 8 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Weil die Grünen und die SPD ein gutes Stück sozialer sind als die FDP oder die CxU. Mir ist im Zweifelsfall eine starke und imperfekte Grüne Partei, die die schlimmsten Tendenzen ihrer Koalitionspartner stoppen und zumindest Teile ihres eigenen Programms duchsetzen kann, lieber als eine perfekte 1%-Partei die absolut keinen Einfluss auf irgendwas hat.

[-] iamkindasomeone@feddit.org 3 points 1 day ago

Auch da würde ich erstmal zustimmen. In der Praxis passiert aber genau das nicht. Im Gegenteil, der eher reaktionäre Realo-Flügel hat sich durchgesetzt. Ich halte nicht viel von der GJ, aber das spiegelt ja deren Unmut wieder.

[-] foopac@discuss.tchncs.de 3 points 1 day ago

Würde ich so nicht unterschreiben. Die Grünen und auch die SPD haben sich über die Jahre verändert genauso wie sich die CDU und die FDP und die AFD und die Linken verändert hben. Sinnlos ist es nur wenn man mit dem willen alleine da steht.

[-] trollercoaster@sh.itjust.works 3 points 1 day ago

Ja, die haben sich verändert, indem sie sich immer weiter nach rechts verschoben haben. Die "Linken" sind bestenfalls noch milde sozialdemokratisch, die CDU ist kaum noch von der AFD zu unterscheiden, die FDP ist die übliche Klientelpartei der Reichen, die keinerlei Probleme mit Faschismus hat, die SPD ist eine CDU in Rot, die Grünen sind eine leicht ökologisch angehauchte FDP.

[-] foopac@discuss.tchncs.de 1 points 1 day ago

Jo. Das ist der status quo. Aber wie gesagt, alles is wandelbar. Austreten und linker sein kann funktionieren. Es kann aber auch funktionieren bestehende Strukturen nach links zu verschieben. Ist halt kompliziert.

[-] PonyOfWar@pawb.social 20 points 1 day ago

Habe dazu gemischte Gefühle. Warte zwar schon lange auf eine linke Partei die ich wirklich aus Überzeugung wählen kann, aber dieses ständige Aufsplittern der linken Parteien hilft am Ende nur den Rechten.

[-] 5ibelius9insterberg@feddit.org 14 points 1 day ago

Naja, aber das Mittragen von rechter Politik hat auch eher der AfD als den Grünen geholfen.

[-] PonyOfWar@pawb.social 9 points 1 day ago

Schon richtig. Aber ob es da dann hilft, aus der Partei auszutreten und eine neue Partei zu gründen, die den Grünen vielleicht ein paar Prozent wegnehmen können, aber vermutlich nicht genug um in den Bundestag einzuziehen, ist die andere Frage. Wäre natürlich schön wenn sie deutlich mehr Erfolg haben, aber das halte ich eher nicht für wahrscheinlich. Mit dem Führungswechsel bei den Grünen wäre vielleicht auch gerade ein guter Moment gewesen, in der eigenen Partei eine Veränderung zu bewirken.

[-] Ooops@feddit.org -5 points 1 day ago* (last edited 1 day ago)

Und wäre die Grüne Jugend in irgendeinerweise relevant, hätten sie da sicher einen Gegenpol darstellen oder eine Quelle berechtigter Kritik sein können.

Sind die aber halt nicht, sondern nur ein weiterer Haufen radikal linker Ideologen und Pazifisten. Und wenn man die Mutterpartei während eines neuen Krieges in Europa lautstark wegen Geld für die Bundeswehr oder Hilfen für die Ukraine kritisiert, macht man sich in der wirklichen Welt halt lächerlich. Und da verliert dann jede spätere (und diesmal gerechtfertigte) Kritik an Gewicht.

Also: Nein... wir brauchen nicht noch eine linke Partei, die man aus Überzeugung wählen kann. Was wir brauchen ist eine linke Partei die in der Realität lebt und nicht sofort wieder in den Tankie-Abgrund abgleitet...

[-] Random_German_Name@feddit.org 3 points 22 hours ago

Tankies? Ernsthaft? Die meisten davon sind nichtmal Antikapialisten

[-] Ooops@feddit.org 0 points 6 hours ago

Sind die meisten Tankies heutzutage auch nicht, sondern die biedern sich einfach für Geld einem undemokratischem Regime an.

[-] Random_German_Name@feddit.org 1 points 4 minutes ago

Menschen können auch dumm sein, ohne dafür Geld zu bekommen. Nicht alles ist eine Verschwörung.

[-] bungalowtill@lemmy.dbzer0.com 5 points 1 day ago

Jetzt sind das also auch schon Tankies. Schön, dass man sich offensichtlich auf einen neuen Stempel für unliebsame linke Positionen geeinigt hat.

[-] Ooops@feddit.org -1 points 6 hours ago

@Random_German_Name@feddit.org

Schön, wie ihr mir schnell Worte in den Mund legt, sobald euch die eigentlich Nachricht als solche nicht gefällt.

Aber gut, dann wünscht ihr euch halt noch mehr radikale Ideologen im linken Spektrum. Ist ja auch irgendwie lustig anzusehen, wie die sich dann immer auf Grund minimalster Details zerstreiten oder völlig in den Wahn (Tankies) abgleiten, weil sie mit der Wirklichkeit überfordert sind... Okay, es schadet natürlich der ganzen Gesellschaft, wenn es keine ernstzunehmende Linke gibt. Aber das scheint euch der billige Lacher ja wert zu sein...

[-] Random_German_Name@feddit.org 1 points 2 minutes ago

Bruder komm ma runter. Gönn dir ne Mate, Geh ne Runde spazieren und dann lies die Konversation noch mal.

Niemand, wirklich niemand hier verteidigt Tankies.

[-] Mim@lemmy.zip 2 points 21 hours ago

Und "Pazifist" ist wohl auch schon Schimpfowrt.
Genau deshalb braucht es dann auch Luete, die nicht alles was die Militaristen wollen, jubeln und nach noch mehr betteln.

[-] Ooops@feddit.org -1 points 6 hours ago* (last edited 6 hours ago)

Ja, an dem Punkt, an dem Pazifismus die Ausprägung von "Ich unterstütze Aggressoren" und "ich sage Opfern, die sollen gefälligst schnell und leise sterben, damit wieder 'Frieden' herrscht" erreicht, ist das nur noch als Schimpfwort zu verstehen.

Ist halt tatsächlich genau wie mit den Ideologien an sich. Sie müssen sich erst an der Realität messen lassen können, ohne geisteskrank und menschenverachtend zu sein, bevor daraus echte Handlungsempfehlungen entstehen können.

[-] trollercoaster@sh.itjust.works -2 points 1 day ago

Von welcher linken Partei ist hier die Rede?

[-] Random_German_Name@feddit.org 2 points 22 hours ago

Bei den Jusos gibt es glaube ich auch Frust, noch ruft der Vorsitzende Philipp Türmer aber noch zum Aktivismus in der Partei auf

https://www.instagram.com/galthasar/reel/DAYNh78N5-n/

this post was submitted on 26 Sep 2024
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